„Kommt her in dieses Paradies und geht achtsam mit diesem Geschenk um.“

Mein Havelland ist stets da, wo sich Havel und Land begegnen. Aus der Havel kommt nicht nur ein großer Fischreichtum, man kann auch fast überall selbst zum Schwimmer werden. Und das mache ich - baden im schönsten Fluss der Welt. Es beruhigt zudem ungemein, auf das Wasser zu schauen und die Seele baumeln zu lassen. Wenn ich vor dem Haus auf der Wiese direkt an der Havel sitze – mein Lieblingsort -, unweit von mir ein Graureiher Platz nimmt, mich kurz ansieht und wir dann gemeinsam auf das Wasser blicken, ist das einMoment, wo die Natur die Kultur des Menschen berührt.

Geboren wurde ich in Roßwein, einer Kleinstadt in Sachsen, heute lebe ich in Brandenburg an der Havel als Schauspieler, Regisseur und Theaterproduzent. Ich mache das, was ich mag, ich gehe spielend durch das Leben, oft auch als Theodor Fontane 2.0, die neueste Ausgabe des märkischen Dichters. Das Havelland hat mir Fontane nahegebracht, so nah, dass ich manchmal gar nicht mehr weiß, wer ich gerade bin. Ich liebe es, plaudernd den Menschen zu begegnen. Und wer kann schon sagen, er war mit Fontane im Gespräch? Mit Fontane 2.0 geht es auf eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert.

Oft bemerke ich nicht, dass ich arbeite. Ich halte Ausschau nach Ideen, besonderen Spielplätzen und Menschen. Ich diene einer schönen Sache, der Kultur, ohne mich ihr zu unterwerfen. Die Gründung meines Theaters lässt mich Stolz empfinden. Es ist ein gutes Gefühl, über eine Idee, Fleiß und Ausdauer seinen Unterhalt aus eigener Kraft zu bestreiten. Wenn einen dann noch Menschen mit Rat und Tat begleiten, empfindet man Glück. Glück empfinde ich auch in der Landschaft des Havellandes: Wiesen, Felder, verschlungene Wege, Weiden und Wälder. Und immer wieder begegnet man der Havel. Unterwegs bin ich meist zu Fuß, da mich mein Hund Atman begleitet. Und das unterscheidet mich von Fontane, welcher für seine Unternehmungen gern Kutsche oder Bahn nutzte. Er hatte halt keinen Hund.