Ein Natur- Erlebnis
Vogelzeit
Die Vogelwelt des Havellandes
Faszinierende Einblicke
Vor allem im Frühling und Herbst werden die Niederungen der Unteren Havel und der Gülper See zu einem Anziehungspunkt für nahezu alle nordischen Vogelarten, die Mitteleuropa durchqueren. Viele Zugvögel legen dabei Tausende von Kilometern zurück und fliegen oft tagelang ohne Pause. Um diese anstrengenden Reisen zu bewältigen, benötigen sie geeignete Rastplätze, an denen sie sich erholen und ausreichend Nahrung finden. Die Havelniederung bietet genau diese Bedingungen – bis zu 100.000 Zugvögel legen hier eine Pause ein, darunter Gänse, Enten, Kraniche, Schwäne sowie zahlreiche Wat- und Singvögel.
Die flachen Gewässer und überschwemmten Wiesen dienen den Wasservögeln als sichere Schlafplätze, während sich in den Schilfgürteln unzählige Schwalben und Stare zum Ruhen versammeln. Auf abgeernteten Feldern, überfluteten Flächen und schlammigen Wiesen finden sie reichlich Nahrung. Sobald sie neue Energie getankt haben, setzen sie ihren Flug fort oder verbringen den Winter in der Havelniederung.
Damit zählt die Region zu den wichtigsten Rast-, Durchzugs- und Überwinterungsgebieten für Wasser- und Watvögel im mitteleuropäischen Binnenland.
Von Beobachtungstürmen aus können Besucher die beeindruckende Artenvielfalt in aller Ruhe entdecken.
Artenreichtum entdecken
Viele stille Seen, große Wälder, Flussauen und Heidelandschaften faszinieren Besucher von nah und fern. Touristische Highlights sind die großen Sammelstellen der Kraniche und Gänse. Immer mehr Menschen interessieren sich für die Tierwelt in der märkischen Landschaft. Entdecken Sie eindrucksvolle Naturerlebnisse und helfen dabei, diese zu bewahren.
Im Frühjahr versammeln sich tausende Wasservögel in der Region, darunter vor allem Bläss- und Saatgänse, Weißwangengänse sowie verschiedene Gründelentenarten wie Pfeif-, Krick-, Spieß- und Löffelenten. Je nach Witterung und Dauer der Überschwemmungen verweilen sie bis Ende April.
Gleichzeitig ziehen die ausgedehnten Wasserflächen der überschwemmten Wiesen und des Sees zahlreiche Watvögel (Limikolen) an. Besonders häufig sind durchziehende Arten wie Kiebitze, Goldregenpfeifer und Bekassinen, aber auch Kampfläufer, Bruchwasserläufer, Dunkle Wasserläufer sowie weitere Schnepfenvögel lassen sich hier beobachten.
Zu den Brutvögeln des Gebiets zählen Wiesenbrüter wie Kiebitz, Bekassine, Wachtelkönig und Tüpfelralle sowie verschiedene Entenarten, darunter Schnatter-, Löffel- und Knäkente.
Einst weit verbreitet, sind Uferschnepfe, Großer Brachvogel und Rotschenkel heute nur noch selten anzutreffen.
Auch außergewöhnliche Vogelarten wie die Große Rohrdommel, Trauer- und Flussseeschwalben, Rohrschwirle und Bartmeisen gehören zu den hier brütenden Vögeln. Ebenso sind Drosselrohrsänger, Schilfrohrsänger, Sperbergrasmücke, Beutelmeise, Neuntöter und Ortolan in der Unteren Havelniederung heimisch.
Über dem Gebiet kreisen beeindruckende Greifvögel wie Rot- und Schwarzmilan, Rohrweihe, See- und Fischadler.
Der herbstliche Durchzug der Gänse und Kraniche ist ein beeindruckendes Naturschauspiel und macht einen Besuch in dieser Jahreszeit besonders lohnenswert.
Ab Ende August versammeln sich die in der Region und darüber hinaus brütenden Graugänse am Gülper See. Gegen Ende September treffen dann Saat- und Blässgänse aus den nordeuropäischen und russischen Brutgebieten ein, um in der Havelniederung zu rasten und Kraft für ihren Weiterflug zu sammeln. Während des Herbstzugs lassen sich hier bis zu 150.000 Saat-, Bläss- und Graugänse sowie bis zu 15.000 Kraniche am und auf dem Gülper See beobachten.
In den Wintermonaten Januar und Februar prägen vor allem Wintergäste die offenen Wasserflächen. Sing- und Zwergschwäne sind mit ihren markanten, trompetenden Rufen in der ruhigen Winterlandschaft weithin zu hören. Darüber hinaus überwintern Gänsesäger, Blessrallen sowie Schell-, Reiher- und Tafelenten (Tauchenten) in der Region. Sobald sich jedoch eine geschlossene Eisdecke bildet, weichen die meisten Wintergäste in mildere Gebiete aus.
Beobachtungstürme
Hier können Sie in Ruhe Tiere beobachten, ohne diese zu stören.
Verhalten im Naturschutz- gebiet
Wann immer Ihnen das amtliche „Eulenschild“, schwarze Eule auf gelben Grund begegnet, sind Sie in einem Naturschutzgebiet. Zum Schutz der Tiere, Pflanzen und Lebensräume gelten besondere Regeln.
Es ist nicht erlaubt, direkt bis an das Wasser zu fahren und das Auto dort zu parken. Es darf weder Feuer gemacht werden, noch darf am Tage oder nachts ein Zelt/Unterstand aufgestellt werden.
Bitte beachten Sie die Hinweise zum richtigen Verhalten und helfen Sie mit, die Natur auch für folgende Generationen zu bewahren.
MOTORISIERTER VERKEHR
Die Nutzung von motorisierten Verkehrsmitteln (Autos, Wohnmobile, etc.) ist untersagt. Ausnahmen bestehen für Angler mit gültiger Angelkarte auf dafür vorgesehenen Wegen.
BEFAHREN DER WEGE und FAHRRAD FAHREN
Die Erkundung des Naturparks erfolgt nur auf den dafür gekennzeichneten Wegen. Mit wenigen Ausnahmen ist die Nutzung eines Fahrrads erlaubt.
RASTEN, BADEN und CAMPEN
Für die Rast und Picknicks sind vorgesehene Rastplätze zu nutzen. Das Baden ist nur an dafür vorgesehenen Badestellen erlaubt. Zelten und Lagerfeuer sind grundsätzlich verboten. Dies gilt auch für Angler.
Pferde und Hunde
Das Reiten ist nur auf den dafür ausgelegten Wegen erlaubt. Hunde sind an der Leine zu führen. Hinterlassenschaften müssen eingesammelt und entsorgt werden.
Naturschutz
Pflanzen und Pilze dürfen nicht gepflückt werden. Die Störung von Tieren ist untersagt. Dies gilt insbesondere in Schilfgürteln und Seerosenfeldern und bei der Rast. Entstandener Müll ist grundsätzlich einzusammeln und muss selbstständig entsorgt werden.